Sanders hofft auf mehr Glück in 2024
Daniel Sanders ist ganz sicher einer der schnellsten Motorradpiloten im Feld der Rallye Dakar. Der 29-Jährige Australier und mehrfache ISDE Champion sucht bei der kommenden 46. Ausgabe den Weg zurück zu alter Stärke. Hinter Sanders liegt ein Jahr mit Höhen, Tiefen und einer langen Leidenszeit.
Nach seinem Dakarerfolg als bester Rookie 2021 und Platz vier, musste Sanders ein Jahr später mit einem gebrochenen Ellenbogen und Handgelenk aufgeben (zugezogen auf einer Verbindungsetappe). Jezt hofft der Pilot im Team Red Bull GasGas Factory Racing, dass er sein Selbstvertrauen und seinen Speed wiederfindet – und vor allem seine Pechsträhne endet.
Daniel Sanders: „Wir haben in Amerika getestet und trainiert. Alles lief gut. Ich habe mir vor sechseinhalb Monaten den Oberschenkel gebrochen. Es war eine lange Genesung, weil es ein schwerer Bruch war. Die Heilung funktionierte nicht wie gewünscht. Ich hatte noch eine kurze Operation Ende Oktober und die letzten sechs Wochen waren viel besser. Ich habe einen Monat Training auf dem Motorrad absolviert.“
„Die Dakar 2023 beendete ich als Siebter. Es war eine Achterbahnfahrt, nachdem ich ohne Vorbereitung in die Rallye startete. Ich hatte nur fünf Tage auf dem neuen Bike und drei Tage Test mit einem Roadbook. Das ist wenig für das härteste Rennen der Welt. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Ich wusste auch nicht, ob ich nach vielen Problemen mit dem Ellenbogen im Wettbewerb durchhalte, er war nur zu 70 Prozent in Ordnung. Und ich hatte einen 20mm langen Dorn im Armmuskel für zehn Tage sowie zwei Tage Lebensmittelvergiftung. Ich konnte nicht essen und war ohne Energie. Keine Ahnung, wie ich es jeden Tag ins Ziel geschafft habe. Ich bin stolz auf meine Leistung unter diesen Umständen.“
„Es scheint, dass die erste Dakarwoche schwer wird mit langen Etappen. Ausdauer wird der Schlüssel, genau wie das Setup vom Bike, um Energie zu sparen. Der Plan ist, es langsam angehen zu lassen und zunehmend Selbstvertrauen und Speed aufzubauen. Zuletzt viel Zeit mit dem Team zu verbringen, war positiv und motivierend. Hoffentich habe ich 2024 mehr Glück nach diesen letzten beiden harten Jahren.“
Nach dem Ausfall von Matthias Walkner und der Tatsache, dass Weltmeister Luciano Benavides als einziger Husqvarna-Werlspilot in die kommende Dakar geht, wäre es für die Schwestermarken GasGas, KTM und Husqvarna umso wichtiger, dass das Duo Sanders/Sunderland mit einem guten Ergebnis bis zum Zieleinlauf in Yanbu eine tragende Rolle spielt.
Foto: Sebas Romero