Meilenstein – Herlings feiert 100. GP-Sieg
Mit einer Demonstration seiner Klasse in Lauf zwei sichert sich Jeffrey Herlings den 100. Grand Prix Sieg seiner Karriere. Dem 28-Jährigen WM-Star fehlt nur noch ein Sieg, um den Rekord von Stefan Everts einzustellen.
Herlings präsentiert sich schon zu dieser Frühphase der Saison, als wäre er nie weg gewesen, obwohl er das gesamte Jahr 2022 verpasste. „The Bullet“ triumphiert auf der tiefsandigen Strecke mit zwei zweiten Plätzen. Nach einem schlechten Start im zweiten Lauf zündete der KTM-Ausnahmekönner dermaßen den Turbo, dass man sich nur die Augen reiben konnte. Die Laufsiege gehen an Jorge Prado und Herlings´ Landsmann Glenn Coldenhoff.
Jeffrey Herlings: „Der 100. GP! Phantastisch. Es war hart, weil die Strecke war schnall und es war schwer zu überholen. Je näher du der Spitze kamst, umso schwieriger. Die anderen wurden etwas müde und ich war noch immer gut drauf und konnte pushen. Ich muss an meinen Starts arbeiten. Ich habe an meinen Motos gearbeitet, aber Starts sind mein Schwachpunkt, das muss besser werden. Wenn das klappt, wird mein Leben einfacher.“
Prado kann seine WM-Führung unterdessen verteidigen. Der talentierte 2-fach Weltmeister gewinnt wie in Argentinien den Qualilauf am Samstag und verdoppelt mit den Platzierungen 1-1-6 sein Konto auf jetzt 100 Punkte. Herlings lauert sieben Punkte zurück.
MXGP-Auftaktsieger Ruben Fernandez muss auf Sardininen Lehrgeld zahlen. Der Honda-Werkspilot stürzt in beiden Läufen, muss den ersten Heat aufgeben und kommt so auf magere 10 WM-Punkte. Tom Koch (14-15-16) und Maximilian Spies (18-18-19) bleiben auf der kräftezehrenden Piste im Rahmen der Erwartungen.
In der MX2-Kategorie macht Vizeweltmeister Jago Geerts da weiter, wo er vor zwei Wochen startete. Yamaha-Hoffnung Geerts und Husqvarna-Talent Kay de Wolf teilen sich die Laufsiege, der Gesamtsieg geht an den Belgier, der auch samstags siegt. De Wolf springt in der WM auf Rang zwei.
Simon Längenfelder (3-3-7) fällt gegen Ende von Lauf zwei zurück auf Position sieben. Einen Tag vor seinem 19. Geburtstag landet der Teenager auf Gesamtrang vier hinter Geerts, de Wolf und Thibault Benistant.
Simon Längenfelder: „Ich hatte im ersten Lauf einen guten Start und führte. Ich fühlte mich wirklich gut und ging mit Selbstvertrauen in den zweiten. Ich fand aber nicht den Flow. Ich war zu aggressiv und so wurde es Platz sieben. Ich war nicht happy damit. Wir haben als nächstes eine Hartbodenstrecke, das wird schön.“
An Ostern in der Schweiz wartet eine für alle Fahrer neue Piste in Frauenfeld. Dann hofft auch MXGP-Vizechamp Jeremy Seewer, seinen Groove zu finden. Der Bülacher kommt auch auf Sardininen nicht ohne Sturz davon. Für die WM ist zu hoffen und wohl auch zu erwarten, dass die Teilnehmerzahlen in der Schweiz besser sind als an diesem Wochenende.
