Lawrence schriftlich verwarnt
Es ist ein „Babygeschenk“ mit Konsequenzen. Jett Lawrence und Ken Roczen kämpften letztes Wochenende auf dem Chicagoland Speedway um den Sieg im zweiten Heat, und – so dachte zumindest der Australier – um zusätzliche Punkte in der SuperMotocross World Championship (SMX).
Lawrence hatte den ersten Lauf vor Chase Sexton gewonnen. Er erklärte sein Verhalten in Lauf zwei mit einem Geschenk an Roczen für die Geburt seines zweiten Sohns. Aber er spekulierte wohl auch damit, Roczen könne Sexton mit einem besseren Ergebnis Punkte im Kampf um den hochdotierten und prestigeträchtigen SMX-Titel abnehmen. Das war falsch. Die Tageswertung lautete so oder so: Lawrence (1-2) vor Roczen (3-1) und Sexton (2-3). Das Manöver des Australiers machte keinen Unterschied bei der Punktevergabe. Lawrence 50, Roczen 44, Sexton 40.
In der Meisterschaft führt Sexton vor dem Finale mit 90 Punkten vor Lawrence (88) und Roczen (80). Die Verwarnung hat keine unmittelbaren Auswirkungen, aber Lawrence steht blöd da und wird sicher daraus für die Zukunft zu lernen.
Lawrence sagte nach dem Rennen in der Pressekonferenz: „Es war in den Runden, in denen ich Kenny wirklich im Nacken hatte. Ich war am kalkulieren. Ich wollte sichergehen, dass es das Gesamtergebnis nicht beeinflusst, wenn ich ihn vorbeilasse. Aber meine tolle Rechnerei hat nichts bedeutet. Ich dachte zwei Runden nach und war mir sicher, es ist okay für mich, also ließ ich ihn vorbei. Ich konnte ihm folgen und seine Spuren sehen auf einer eher engen Strecke, das war gut.“
Die Titelentscheidung fällt in Los Angeles. Die Punkte werden dann dreifach gewertet. 75 für den Sieger, 66 für Platz zwei, 60 für Platz drei. Das bedeutet, Roczen kann auch bei einem Sieg nicht aus eigener Kraft SuperMotocross World Champion werden, falls Sexton in der Tageswertung auf zwei landet. Sollte Roczen aber vor Lawrence gewinnen, hätte er die Sensation geschafft.
