Gajser und Everts triumphieren
MXGP-Weltmeister Tim Gajser holt sich in der Türkei seinen ersten Sieg im Jahr 2023. Jorge Prado zeigt Nerven und Liam Everts jubelt in der MX2. Simon Längenfelder verpasst ganz knapp das Podest.
Gajser (2-1) sichert sich den überfälligen Erfolg mit dem Sieg in Lauf zwei. Der erste Heat geht an Romain Febvre (1-3). Maxime Renaux (3-2) komplettiert das Podest. Nach Ruben Fernandez, Renaux, Jeffrey Herlings, Prado, Jeremy Seewer und Febvre ist Gajser der siebte Pilot, der diese Saison einen GP in der Königsklasse gewinnt.
Für WM-Tabellenführer Jorge Prado geht wenig zusammen. Erst wird das Qualirennen am Samstag wegen schlechtem Wetter gestrichen – eine Spezialität von Prado – dann macht der 23-Jährige in beiden Läufen am Sonntag mehrere Fehler. Prado stürzt am Start zu Lauf eins und braucht ewig, um seine GasGas wieder in Gang zu bringen. Der 2-fach Weltmeister (13-9) sammelt weit weniger Punkte als Verfolger Febvre. Bei noch zwei GP und immer noch 67 Zählern Vorsprung, sollte sein erster WM-Titel in der MXGP trotzdem nicht in Gefahr sein.
Tom Koch und Maximilian Spies verzichteten auf die Reise in die Türkei.
In der MX2 bestätigt Liam Everts (#72) einen konstanten Aufwärtstrend. Der Sohn von 10-fach Weltmeister Stefan Everts wiederholt seinen Triumph von vor 14 Tagen und genau wie in Holland braucht´s dafür keinen Laufsieg. Der Teenager setzt sich durch gegen Kevin Horgmo und Landsmann Jago Geerts.
Simon Längenfelder gewinnt samstags den Qualilauf. Der Bayer kann im ersten GP-Heat direkt nachlegen. Den Gesamtsieg oder ein Podest verpasst der Youngster mit Platz sechs im zweiten Lauf. Aber Längenfelder knabbert weiter am Punktevorsprung des drittplatzierten Jago Geerts, der in der Qualifikation Vierter wird und ansonsten genau wie der Deutsche 40 Punkte im Grand Prix einfährt.
Simon Längenfelder: „Da gibt es Positives und Negatives an diesem Wochenende. Ich hatte guten Speed im ersten Lauf und konnte siegen. Ich fühlte mich vor dem zweiten Heat nicht so gut und mein Start war nicht toll. Ich fand keine guten Linien, suchte meinen Rhythmus auf der schnellen Strecke. Ich freue mich auf das nächste Rennen.“
Meisterschaftsleader Andrea Adamo macht ersten Lauf einen teuren Fehler und stürzt. Der Italiener wird Gesamtsechster, hat aber immer noch ein beruhigendes Polstar auf Everts. Bei noch zwei ausstehenden Rennen – als nächstes kommt Adamos Heimevent in Maggiora – kann KTM den Sekt schon mal kaltstellen.
Courtney Duncan ist unterdessen zum vierten Mal Weltmeisterin der Frauen. Die Neuseeländerin verteidigt ihre Spitzenposition mit einem Laufsieg im ersten Rennen am Samstag. Danach war der WM-Titel im letzten Saisonheat nur noch Formsache. Duncan hat alle ihre Titel mit Kawasaki gewonnen. Der Fight um die Vizemeisterschaft zwischen Daniela Guillen und Lotte van Drunen geht knapp an die Spanierin.
Larissa Papenmeier (2-4) beendet eine durchwachsene Saison auf dem Podium hinter Duncan und Lynn Valk. Im WM-Endergebnis landet die deutsche Yamaha-Pilotin auf Rang sieben.
Foto: Ray Archer