Brabec gewinnt Rallye Dakar, Branch triumphiert
Es ist eine Machtdemonstration. Im Stil eines großen Champions sichert sich Ricky Brabec einen weiteren Dakarsieg nach 2020. Der amerikanische Honda-Pilot bleibt in der zweiten Rallyewoche cool, auch wenn Überraschungsmann Ross Branch auf der indischen Hero ihm zwischenzeitlich richtig, richtig nahe kommt.
Honda feiert ein Doppelpodest mit dem 32-Jährigen Brabec und dem ein Jahr älteren Adrien van Beveren. Für van Beveren ist es eine neue persönliche Bestmarke. Die Japaner feiern den dritten GeGesamtsieg seit die Dakar in Saudi-Arabien gastiert. José Cornejo, vor zwei Tagen noch ein möglicher Podestkandidat, fällt auf den letzten beiden Etappen zurück auf Platz sechs.
Ricky Brabec: „Es ist schön, das Jahr mit einem Sieg zu beginnen. Es war nicht einfach. Das Rennen war wirklich hart. Ross und mein Team hielten mich auf Trab, ich glaube, wir hielten uns gegenseitig auf Trab. Es war definitiv ein Kampf bis zum Schluss für alle. Ich bin wirklich froh, dass wir alle hier in Sicherheit sind und nach Hause gehen können. Insgesamt war es eine gute Rallye.“
Einzig das indische Hero Motorsports Team Rally auf ihren von Speedbrain in Deutschland entwickelten Bikes hielt die HRC-Übermacht bis zur Schlussetappe in Atem. Der 37-Jährige Wüstenfuchs Branch aus Botswana erobert Gesamtrang zwei und war neben Brabec der Star der Rallye.
Für Hero-Teamchef Wolfgang Wolfgang Fischer, der das Gesamtprojekt der Inder aus dem oberbayerischen Stephanskirchen heraus steuert, ist es ein Riesenerfolg und die Krönung seiner langjährigen Laufbahn bei der Dakar. Er und sein Team sind mit diesem Erfolg in der Champions League der Rallyeteams angekommen.
Die Honda-Mannschaft um Teamchef Ruben Faria fuhr ein nehezu perfektes Rennen und hatte die Fahrer und Bikes der Pierer Mobility Group, also KTM, Husqvarna und GasGas, in weiten Teilen im Griff. Immerhin: Titelverteidiger Kevin Benavides gewinnt drei Etappen, Altmeister Toby Price komplettiert am Ende die Top 5. Aber das Podest lag in weiter Ferne.
In der Rally 2-Kategorie siegt der Inder Harrith Noah auf der Sherco TVS knapp vor dem Franzosen Romain Dumontier. Der Österreicher Tobias Ebster klassiert sich bei seinem Debüt als bester Rookie und gewinnt zugleich die Original by Motul Wertung der Einzelkämpfer.
Mit der heutigen Finaletappe, und nach knapp 8.000 Kilometer Gesamtdistanz, ist die Dakar 2024 im Ziel. Die 46. Ausgabe des Wüstenklassikers ist eine, die in Erinnerung bleiben wird. Dass das mutmaßlich härteste Rennen der Welt seit jeher Mann und Maschine bis an die Grenzen und darüber hinaus fordert, gehört zur DNA. Trotz der unmenschlichen Strapazen schaffen es 99 Motorradpiloten ins Ziel nach Yanbu.
Endstand nach 12 Etappen
1. Ricky Brabec, USA, Honda 51:30:08 Std
2. Ross Branch, BWA, Hero +10:53 Min
3. Adrien van Beveren, FRA, Honda +12:25
4. Kevin Benavides, ARG, KTM +38:48
5. Toby Price, AUS, KTM +45:28
6. José Cornejo, CHI, Honda +46:38
7. Luciano Benavides, ARG, Husqvarna +53:51
8. Daniel Sanders, AUS, GasGas +1:14:32
9. Stefan Svitko, SVK, KTM +1:56:28
10. Martin Michek, CZE, KTM +2:48:49
11. Harrith Noah, IND, Sherco TVS +2:54:36
12. Romain Dumontier, FRA, Husqvarna +2:59:33
13. Bradley Cox, RSA, KTM +3:01:04
20. Tobias Ebster, AUT, KTM +6:46:52