24. August 2023

Supercross-WM in Düsseldorf vor Absage?

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Die Hoffnungen Ken Roczen zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder bei einem WM-Rennen in Deutschland in Aktion zu sehen, schmelzen gerade dahin. Es gibt klare Anzeichen, dass der Lauf der FIM Supercross-Weltmeisterschaft in Düsseldorf am 14. Oktober nicht über die Bühne geht. Das Rennen ist auf der Website der Merkur-Spiel-Arena plötzlich verschwunden.

Das National Stadium in Singapur, wo die Serie als nächstes Halt machen soll, zeigt den Termin 30. September noch an, aber Mike Alessi als einer der WM-Teilnehmer hat auf seinem Instagram-Account veröffentlicht, dass „die nächsten Runden abgesagt sind“. Dieser Post wurde inzwischen wieder gelöscht.

Bis dato wurde von der angekündigten SX-WM bisher nur ein Lauf in England gefahren, Roczen siegte in Birmingham Anfang Juli.

Ob auch Kanada Ende Oktober wackelt, ist nicht bekannt. Es blieben dann nur noch Abu Dhabi und Melbourne übrig. Die Meisterschaft ist mit viel Geld eines Staatsfonds auf Abu Dhabi ausgestattet. Ein offizielles Statement vom australischen Promoter SX Globel liegt nicht vor, eine Anfrage bei der Merkur-Spiel-Arena bleibt für Erste unbeantwortet. Wir haben auch direkt beim Promoter nachgehakt, eine Rückmeldung dazu steht aus.

Generell sind aufmerksame Beobachter nicht überrascht, weil es schon seit Wochen hinter den Kulissen Anzeichen gab, dass Düsseldorf in Gefahr ist. Es war zu keinem Zeitpunkt möglich, Tickets für das Rennen zu kaufen. Die Australier hatten bereits ihren Lauf in Lyon vom Kalender gestrichen und das mit „unvorhersehbaren logistischen“ Hürden begründet.

Sollte es nach der „Pilotsaison“ 2022 tatsächlich nur ein Rumpfprogramm in diesem Jahr geben – und darauf deutet vieles hin – dann ist das für SX Global eine massive Blamage. Und irgendwie auch für die FIM.

Gar nicht davon zu reden, dass die Teams und zahlreiche Fahrer ihre Planung (und Finanzen) an einer Serie mit sechs Rennen ausgerichtet haben. Ob für Verluste der Teams oder einzelner Fahrer bei einer drastischen Reduzierung der Rennen auch der Staatsfonds aus Abu Dhabi einspringt, ist nicht bekannt.